Kindle-Ebook Umfangsrechner (KEN PC)

Amazon weist bei Kindle eBooks, die kein „Print-Pendant“ aufweisen, eine „geschätzte Seitenmenge“ aus. Für die „Unlimited“-Leihe gilt dagegen die „KENPC“ oder „KEN PC“ Seitenzählung. Bei welchem Textumfang können wir mit welcher Seitenmenge rechnen? Wie lange wird die Lesezeit sein, die Kindle schätzt? Und wie viel kann ein Autor verdienen, wenn das Buch über Kindle Unlimited ausgeliehen und ganz gelesen wird? (Aktualisiert am 7.9.2016)

Kindle kennt insgesamt drei Seitenangaben für ein eBook: die im Shop direkt angezeigte „geschätzte Länge“, die „einem physikalischen Buch nahe kommt“ und meist niedriger als die „KENPC-Seiten“ ausfällt; bei einer zugeordneten Druckausgabe des gleichen Titels die genaue Anzahl der Seiten der Printversion (die meist über der „geschätzten Länge“ liegt); und im Hintergrund, unsichtbar für den Leser, die „KENPC“-Seitenzählung, aktuell „Version 2.0 (Kindle Edition Normalized Page Count)“, auf der die Berechnung der „Unlimited“-Vergütung für die Kindle-Leihe und die eventueller Prämien fußt.

Sehen Sie einfach nach, was Word oder Papyrus als „Anschläge“ beziehungsweise „Zeichenanzahl“ (inklusive Leerzeichen) für ihren Text angibt, und tragen Sie diese Zahl in den Kalkulator ein!

Bei der Berechnung der Seiten scheint sich Amazon auf ein komplexes Rechenwerk zu stützen, das die angezeigten Seiten auf einem Kindle bei eingestellter „Cäcilia Condensed“ und einer Schriftgröße 2 nachbildet. Sollten Sie bei der Generierung Ihres eBooks eine andere oder größere Schrift vorgeben, wird die Seitenberechnung trotzdem auf Basis dieser englaufenden und ziemlich kleinen Schrifttype erstellt.

Die deutsche Sprache ist vielfältig – genau so wie der Stil eines Autors. Manche Autoren verwenden viele kurze Worte, manche oft längere; ich habe bei langen Romanen durchschnittliche „Zeichen pro Wort“-Mengen von 5,5 bis 6,8 gemessen. Natürlich erzeugt ein „Langwort-Stil“ einen anderen Umbruch, als einer mit kürzeren Worten. Da der Kindle keine Trennungen beherrscht, können Romane mit längeren Worten also mehr Seiten umfassen, als solche mit kurzen Worten.

Ebenso wirkt sich die durchschnittliche Länge der Absätze oder die Anzahl von Dialogen mit kurzen oder langen Sätzen beträchtlich aus. Auch die Einzüge von Zeilen berechnet Amazon exakt mit.

Sollten Sie also mit wenigen und dafür sehr langen Absätzen arbeiten; bei Dialogen die einzelnen Ansagen Ihrer Protagonisten direkt aufeinander folgen lassen, ohne jeweils „Neue Zeile“ zu tippen; sollten Sie einen Stil mit kürzeren Worten bevorzugen und neue Zeilen nicht einrücken: dann werden Sie weniger Seiten auf Ihre Textmenge ausgerechnet bekommen.

Enthält Ihr Buch Bilder, Zitate oder Gedichte, zählt Kindle diese Seiten mit wenig Textanteil ebenfalls exakt. Das kann dieser Umfangskalkulator nicht berücksichtigen!

Der Kalkulator enthält den Durchschnittswert von 28 belletristischen Werken, die mir als Word-Doc und mobi vorliegen; die allesamt bei Amazon veröffentlicht sind und kein Print-Pendant aufweisen; und die 40 bis 600 Seiten Umfang ergeben. Dabei ist mir aufgefallen, dass kurze Bücher von Amazon oft „freundlicher“ bewertet werden, als lange. Bei dem Kalkulator kann es also sein, dass ein kurzes Werk im Shop mit etwas mehr Seiten, ein langes mit weniger Seiten angegeben wird.

Und natürlich wirkt sich Ihr persönlicher Stil, die durchschnittliche Wortlänge, Einrückungen, zusätzliche Seitenumbrüche etc. auf Ihre Seitenanzahl auf dem Kindle aus. Also seien Sie sich bewusst: der Kalkulator erzeugt nur ein ungefähres Ergebnis!

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