eBook erstellen: Ein gutes Cover selbst gestalten

Gute, ausdrucksstarke Buchcover, die Wertigkeit und eine passende Stimmung vermitteln, sind entscheidend für den „Klick“ des potentiellen Käufers. Wenn Sie Ihr eBook Cover selbst erstellen wollen, dann sollten Sie die Hinweise in diesem Artikel beachten!

Farbgebung, Bildmaterial, Design: ein exzellentes Cover kann den Wert eines Buches anheben, Käufer im Shop für das Produkt interessieren und damit dazu führen, dass ein eBook zum Verkaufserfolg wird.

Grundsätzlich ist anzuraten, dass Sie sich als Autor und Verleger nicht auch noch den Job „Designer“ umhängen. Parallel zur Entwicklung des eBook-Marktes wächst auch das Angebot an Grafikern, die sich in diesem Produktbereich spezialisieren. Dazu gehören auch günstige Anbieter wie etwa die Grafik-Community „designenlassen.de“ oder „99designs“ (mehr dazu hier auf eBookBoss).

Falls Sie aus Kostengründen oder sportlicher Begeisterung trotzdem Ihr Cover selbst designen möchten, dann beachten Sie bitte die Hinweise in diesem Artikel!

Vier wesentliche Punkte sind für Ihr Buchcover entscheidend:

  1. Diversifizierung: Seien Sie anders als die anderen! Heben Sie sich ab! Je mehr Ihr Cover aussieht wie „viele andere auch“, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Leser Ihr Buch einfach übersieht. Diese Gefahr droht, wenn Sie den „Kindle Cover Creator“ von KDP benutzen.
  2. Mimikri: Lassen Sie Ihr Cover wie einen Bestseller aussehen! Vermitteln Sie dem Leser Wertigkeit! Für sehr viele Leser definiert sich die Anmutung eines „wertigen Buches“ aus der klassischen Verlagsproduktion. Hier kann ein Besuch beim Buchhändler vor Ort helfen: lassen Sie sich inspirieren!
  3. Beständigkeit: Schaffen Sie eine Marke! Wenn Sie mehrere Bücher in einem Genre veröffentlichen, dann bleiben Sie Ihrem Design treu und experimentieren nicht wild herum.
  4. Emotion: Erzeugen Sie Stimmung! Titel, Bild, Farbgebung und Schrifttype müssen passgenau aufeinander abgestimmt sein.

Bedenken Sie: Ihr Buch wird im Shop nicht diskriminiert! Es wird wertfrei neben anderen Büchern angezeigt, egal ob das Verlagsprodukte oder Selbstverleger sind. Sie müssen jedem Vergleich standhalten.
Und zuletzt noch der Tipp des Tages: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!

Beachten Sie, dass eBooks oft auf eReadern wie dem Kindle Paperwhite oder Tolino gekauft und gelesen werden. Ihr Cover muss also auch in Schwarz-Weiß kontrastreich und lesbar wirken!

Die vier schlimmsten Fehler bei eBook-Covern:

  • Unlesbar: in der starken Verkleinerung der Listen im Shop lässt sich der Inhalt des Covers nicht erkennen und der Titel nicht lesen.
  • Genre nicht erkennbar: Wenn Sie eine Liebeskomödie verkaufen wollen, dann sollte das Buch nicht wie ein düsterer Krimi aussehen. Die verschiedenen Genres haben ihre ganz eigene visuelle Sprache!
  • Das Foto packt nicht: Ja, das ist ein schönes Urlaubsfoto vom Sonnenuntergang. Aber ist es auch wirklich die beste und sinnvollste Wahl für Ihren Polizeikrimi?
  • Mangelhaftes oder langweiliges Schriftdesign: Design ist eine Kunst. Und wenn man die nicht ansatzweise erlernt oder geübt hat, wird es nichts mit dem Schriftsatz.

Tipp: Wenn Sie sich einen Crash-Kurs im Coverdesign zumuten wollen: wagen Sie sich an meinen Photoshop-Cover Kurs!

Fotos und Bildquellen

Verwenden Sie Fotos vor allem, um Stimmung zu erzeugen. Berücksichtigen Sie, dass Ihr Cover in der Miniaturansicht in den Listen des Shops Kunden überzeugen muss!

Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl eines Fotos. Nicht immer sind Bilder aus dem Speicher der eigenen Kamera die bestmögliche Wahl für Ihr Buch!

Eine stets wachsende Menge professioneller Fotos finden Sie bei „Stock“-Anbietern. „Stock“ Fotos sind grundsätzlich sehr günstig und dürfen in den meisten Fällen für eBook-Auflagen bis 499.000 ohne Aufpreis verwendet werden.

Achten Sie bei Stock-Fotos darauf, wie oft ein Bild bereits verwendet wurde; ist dieser Wert hoch, kann das darauf hinweisen, dass bereits andere Autoren zugegriffen haben. Besonders bei ausdrucksstarken Fotos mit hohem Wiedererkennungswert kann das zu Verwechslungen führen. (Lesen Sie hier mehr zu Fotos, Quellen und Rechten)

Grafikprogramme erlauben umfangreiche Bildbearbeitung. Sollten Sie bei einem Programm wie „Photoshop“ fit sein, sollten Sie Bilder so bearbeiten, dass sie zu „eigenen“ Bildern werden. Sollten Sie in diesem Bereich nicht fit sein, dann überlassen sie das Profis – oder belassen die Bilder lieber im Originalzustand.

Gute Schriften für Buchcover

Eine tolle, einprägsame und zum Genre passende Schrift kann den gefühlten Wert eines Buches beträchtlich steigern. Verwenden Sie deshalb tunlichst keine Systemschriften, die etwa Windows mitliefert: diese Schrifttypen sind sehr verbreitet und entsprechend „abgenutzt“.

Gute Schriften, die auf dem Cover geschmackvoll, lesbar und wirksam arrangiert sind, können als reine „Typo-Lösung“ funktionieren – dann sparen Sie sich die Bildersuche.

Eine tolle Schriftquelle mit kostenfrei nutzbaren Fonts ist die Seite Fontsquirrel. Hier finden Sie ausgesuchte, gut geschnittene Schriften aus allen Bereichen. Sie können im „Testdrive“ die Schriftanmutung mit Ihrem Titel sofort austesten – da viele dieser Gratisfonts für den US-Markt erstellt wurden, fehlen hin und wieder Umlaute und sonstige Sonderzeichen.

Neun gute Fonts präsentiere ich hier auf eBookBoss!

Beschränken Sie sich bei Schriften auf maximal zwei auf einem Cover, sonst wirkt das eventuell wie „Kraut und Rüben“.

Grundsätzliche Gestaltungstipps

Eine stimmige Farbwahl gehört dazu: ein schönes Spielzeug, mit dem Sie unterschiedliche Farbwelten erforschen können, ist das Farb-Design Tool „Paletton„.

Wählen Sie für Ihr Cover ein passendes Format. Hier habe ich die gängigsten Formate aufgelistet!

Bedenken Sie, dass im Abendland von links nach rechts und von oben nach unten gelesen wird. Versuchen Sie also, Ihr Cover entlang gedachter Leselinien zu gestalten.

Unterteilen Sie Ihren Coverentwurf in drei gleich große, horizontale Bereiche. Viele Designer meinen, dass die am stärksten beachteten Bereiche auf einem Cover das obere und das untere Drittel sind.

Nutzen Sie die „Führungslinien“ in Ihrem Grafikprogramm. Damit erreichen Sie, dass Texte exakt ausgerichtet sind und erzeugen so ein ruhiges, stimmiges Bild.

Nützliche Programme

Sehr professionell, aber mit einiger Einarbeitungszeit verbunden: das Flaggschiff aller Bildbearbeitungsprogramme und erste Wahl für eBook-Cover „Adobe Photoshop“.

Adobe bietet den Gratis-Download der veralteten „CS2“-Version dieses Programmes mit dem Stand 2006 an. Auf Windows-Systemen ist Photoshop CS2 noch problemlos nutzbar. Auf neuen Mac’s läuft diese Software nicht mehr. Für den Download müssen Sie eine Adobe-ID anlegen, das Programm plus die passende Seriennummer ist kostenlos. Hier gehts zum Download!

Die aktuelle Photoshop Version „CC“ gibt es zur Zeit (Juni 2014) zum Einführungspreis von monatlich 12,29 € hier.

Auch gut, aber etwas weniger „glatt“ in der Bedienung und auch nicht gerade intuitiv nutzbar: „Gimp“, das Open-Source Grafikprogramm. Sie finden es hier, kostenlos für alle Computersysteme.

Zusammenfassung:

  • Ihr Cover muss im direkten Vergleich zu Bestsellern und Verlagsbüchern bestehen
  • Ihr Cover muss in der starken Verkleinerung („Briefmarke“) lesbar und erkennbar sein
  • Ihr Cover muss auch in der schwarz-weiß Darstellung auf eReadern gut lesbar sein (Kontrast)
  • Falls Sie sich einen Grafiker nicht leisten können: fragen Sie im Bekanntenkreis oder in den Autorengruppen bei Facebook nach, bevor Sie Ihre wertvolle Zeit mit „Windows Paint“ verbringen
  • Verwenden Sie den Covergenerator von KDP nur im Notfall, wenn sonst nichts möglich ist
  • Suchen Sie nach dem besten Bildmaterial für Ihr Cover zum Beispiel bei Fotolia – aber nicht in den eigenen Urlaubsfotos
  • Verwenden Sie keine „Times“, „Arial“ oder sonstige „Systemschriften“ für Ihr Cover
  • Verwenden Sie gute, passende Schriften, etwa von „Fontsquirrel“ – aber nicht mehr als zwei Schrifttypen auf einem Cover

Hier gehts zum Photoshop-Cover-Crash-Kurs auf eBookboss!

Hat Ihnen dieser Artikel weitergeholfen? Da ich nicht für mich selbst, sondern für Sie schreibe, helfen Sie mir mit einer Note!

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5 comments

  1. Ziemlich selbstgerecht und arrogant geschrieben.
    Wenn den Leuten nur der Schriftzug meines Titels gefällt, dann hat das sowieso keinen Zweck. Außerdem kann man es nicht allen Recht machen.

    • Hallo Sven, das Cover ist der erste visuelle Kontakt, den Leser mit Ihrem Buch haben. Wie so oft: der erste Eindruck zählt. Wenn Sie den mit einem selbstgemalten Cover vermasseln, dann werden Sie weniger Bücher verkaufen. Mein Artikel wendet sich an Autoren, die ihre Bücher an möglichst viele Leser verkaufen wollen.

  2. hallo ich brauche ein cover für meine ebooks, gratis ihr bietet sowas an , aber wie man dazu kommt findet man nicht seitenweise erklärungen und ratschläge, aber kein programm wo ich da smachen kann, ud ihr seit profi ,ich will hie rnicht frech sein sondern ich mache mir di emühe das ihr seht wie ein laie denkt über eure seite, einfach und klar,
    darum weiss ich das ich meine bücher selber vermarkten werde und gut.
    kein balabla
    mfg franz

    • Hallo Franz, wenn Sie ein Cover selbst gestalten wollen, dann finden Sie oben die Links zu Programmen und zu meinem Kurs. Völlig gratis. Was Sie aber nirgends (!) finden werden, ist jemand, der Ihnen gratis ein Cover für ein Buch gestaltet, das Sie in der Folge verkaufen wollen.

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